Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

1. Johannes 4,16

„Gott ist die Liebe, lässt mich erlösen, Gott ist die Liebe, er liebt auch mich…“ – ein Lied so richtig zum Mitschunkeln; aber ist uns das wirklich bewusst, was das heißt, dass GOTT uns liebhat?
Wir kennen die Predigten über bedingungslose Liebe, über den Unterschied zwischen Eros und Agape, auch darüber, dass wir den anderen lieben sollen wie uns selbst.
Moment – kann man denn Liebe befehlen? Kann ich auf Kommando schöne Gefühle haben für Gott oder für andere Menschen?
Um schöne Gefühle geht es hier wirklich nicht. Es geht eher um ein Bejahen – ich sage Ja zu Gott, so wie er Ja sagt zu mir und ich sage auch Ja zum anderen.
„Bei Christen weiß man nie, ob sie einen wirklich liebhaben oder nur, weil sie müssen“, das sagte einmal eine frustrierte Freundin zu mir.
Sie hatte viele Enttäuschungen mit Christen erlebt, die sie links liegen ließen, einfach, weil sie nicht der Norm entspricht. Andere hatten ihre Häuser und Familien und sprachen nur darüber, meine Freundin hatte sich eine Existenz in Selbstständigkeit aufgebaut, aber ihr wollte niemand zuhören, wenn sie über ihren Alltag und auch ihre Einsamkeit erzählen wollte.
Wie gehen wir mit denen um, die anders ticken als wir selber – meiden wir sie, weil es anstrengend ist, sich auseinander setzen zu müssen, oder gehen wir mit offenen Armen auf sie zu, wie unser Gott ja auch auf uns zugeht, obwohl wir ja nun überhaupt nicht seinen Normen entsprechen?

Margret Walter

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